Mehr Geld in der Tasche dank ERA Tarifvertrag bei Biersack in Beilngries
Ein Handwerker gibt sich Zeitgemäß
Die Beschäftigten bei der Unternehmensgruppe Biersack in Beilngries haben ab September 2016 als einer der ersten Metallhandwerksbetriebe in Bayern einen ERA-Tarifvertrag (Entgeltrahmentarifvertrag) vergleichbar mit dem der bayrischen Metall- und Elektroindustrie. Neben kräftigen Entgelterhöhungen profitieren die Mitarbeiter ab 2020 sogar von einer Verkürzung der Arbeitszeit.
Über zwei Jahre haben IG Metall und Betriebsrat mit den Firmeninhabern von Biersack in Beilngries einen zeitgemäßen Tarifvertrag beraten. Nun ist es soweit. Ab September 2016 gilt für die Beschäftigten bei Biersack der ERA-Tarifvertrag und ab 2020 sinkt die Arbeitszeit dann von derzeit 40 Stunden auf 38 Stunden in der Woche bei vollem Entgeltausgleich.
„Qualität, Leistungsfähigkeit und ein Maschinenpark auf dem neuesten Stand, sind unsere Stärken“, begründet Geschäftsführer Dominik Biersack den Unternehmenserfolg. „Mit einem zeitgemäßen Tarifvertrag positionieren wir uns am Arbeitsmarkt als lukrativer Arbeitgeber. Unsere Mitarbeiter haben eine lange Betriebszugehörigkeit und schätzen die zahlreichen Zusatzleistungen. Dies beweist, dass unser Betriebsklima stimmt. Zudem legen wir viel Wert auf die eigene Ausbildung unserer Fachkräfte. Ob Meister oder Techniker - unsere Mitarbeiter haben zahlreiche Karriere und Weiterbildungsmöglichkeiten.“
Biersack will die nächsten Jahre besonders im Luftfahrtbereich weiter wachsen. Deshalb gibt es ständig lukrative Beschäftigungsangebote an qualifizierten Fachkräften im Bereich CNC-Fertigung und Zerspanung. Das Unternehmen bietet neben einem Direkteinstieg oder einer Ausbildung auch Möglichkeiten für Quereinsteiger mit einer 2-jährigen Umschulung an.
„Die konstruktiven Verhandlungen zwischen den Firmeninhabern und der IG Metall mündeten mit diesem Tarifabschluss in ein prima Ergebnis und zeigen damit ein weiteres Mal, dass die IG Metall die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr gut umsetzt“, freut sich Johann Horn, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt.
Im Metallhandwerk gibt es seit Ende der neunziger Jahre keinen Arbeitgeberverband mehr, welcher Flächentarifverträge mit der Gewerkschaft abschließt. Seit Jahren handelt deshalb die IG Metall für ihre Mitglieder in einzelnen Betrieben individuelle Tarife aus. Gibt es keine Gewerkschaft im Betrieb, zahlen die Firmen nach gut dünken. Nicht bei Biersack, hier wurden zumindest im Lohn- und Gehaltsbereich regelmäßig Tariferhöhungen mit der IG Metall ausgehandelt. Nun gingen die Sozialpartner einen Schritt weiter und wollten einen ERA-Tarifvertrag mit Inhalten wie in der Metall- und Elektroindustrie.
Elke Fleischer, Betriebsratsvorsitzende bei Biersack freut sich auf den „ERA“: „Die Kollegen hatten erst Sorge, dass sie mit der Umstellung plötzlich weniger Geld haben. Aber das ist bei Biersack nicht der Fall. Die meisten haben sogar richtig mehr Geld in der Tasche. Und zwei Stunden weniger arbeiten ist auch klasse.“
Das in der dritten Generation geführte Familienunternehmen mit seinen knapp 130 Mitarbeitern und mehr als 5.000 m² Fertigungsfläche bietet die neueste Produktionstechnologie. Biersack ist erfolgreich als zertifizierter Systemzulieferer für zahlreiche namenhafte Kunden in der Industrie tätig. Hier werden hochwertige und individuelle Produkte für die anspruchsvollen Kunden aus Luftfahrt, Medizintechnik, Automobil- und Maschinenbau und hergestellt. Im Bereich Medizintechnik stellt Biersack beispielsweise fahrbare Röntgengeräte für den OP-Bereich und im Bereich Luftfahrt Komponenten und Baugruppen für den Frachtbereich von Passagier- und Transportflugzeugen her. Die Bauteile gehen überwiegend in Flugzeugtypen wie Airbus A330 und Airbus A350.
Dass die Biersack Gruppe tatsächlich zu den besten Zulieferern Deutschland gehört, zeigt die Teilnahme an der Finalrunde beim Best Professional Supplier Award 2015 in der Zuliefergruppe Systeme und Lösungen.